Chronik Cäcilienverein Kirchenchor St. Peter und Paul
Im Jahre 1986 feierte der Diözesan-Cäcilienverband des Bistum Basel sein 100 jähriges Bestehen. Aus den Gründungsakten von 1886 ging hervor, dass wir damals bei der Gründung des Verbandes mit dabei waren. Das war Grund genug für unseren Verein dieses Jahr speziell zu feiern. Am 21. Juni fand in Luzern die grosse Jubiläumsgeneralversammlung statt, an der wir mit 2 Delegierten teilnahmen. Am Tage danach feierten wir in unserer Kirche das Jubiläum mit der Messe Aux Cathédrales von Charles Gounod und gemeinsam mit Pater Jean Jegge sein goldenes Priesterjubiläum. Anschliessend waren wir alle mit unseren Angehörigen von Herrn Pfarrer Joseph Nietlispach im Pfarreisaal zu einem Mittagessen eingeladen. Im September luden wir alle Pfarreiangehörigen im Anschluss an den Gottesdienst zu einem Herbstfest im grossen Saal ein. Am 23. November folgte dann ein weiterer Höhepunkt. In einem einmaligen Festgottesdienst feierten rund 600 SängerInnen aus dem ganzen Kanton Baselland die 100-Jahrfeier des Kirchenmusikverbandes im Dom zu Arlesheim. Diözesanbischof Otto Wüst zelebrierte zusammen mit sechs Priestern die heilige Messe. Den Gesamtchor leitete Gesangsdirektor Max Ziegler. Den Doppelchor mit dem Laudate Dominum von Croce dirigierte Hans Köppel. Wir sangen gemeinsam mit dem Chor von St. Theresia den 2. Chorsatz. Es war ein eindrucksvoller Gottesdienst der allen Beteiligten in guter Erinnerung blieb. Die weltliche Feier fand anschliessend in der Mehrzweckhalle in Aesch statt. Mittelpunkt dieses Festaktes war die Ueberrreichung der Palästrina-Medaille die wir als Gründerchor entgegen nehmen durften. Neben uns erhielten diese Medaille noch: Aesch, Arlesheim, Birsfelden, Ettingen, Oberwil, Reinach St. Nikolaus und Therwil. Als Dankeschön sangen wir im Rahmen dieser Feier noch: Jubilate Deo von Orlando di Lasso und das Abendlied der Mond ist aufgegangen.
Da unser Verein nun schon über 125 Jahre alt ist, stellt sich die Frage: wo soll eine Chronik beginnen, denn „Zeitzeugen“ gibt es ja keine mehr. In der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts leitete Martin Traxler als Dirigent über 25 Jahre lang unseren Chor weit über sein Pensionsalter hinaus. Anfang 1976 nahmen wir in einem festlichen Rahmen bei ihm zu Hause Abschied. Sein Nachfolger, Peter Casulleras, war nur eine Zwischenlösung bis im Sommer 1977 Hansjörg Jans die Leitung übernahm. Nach Ostern 1980 wurde informiert, dass Herr Jans zum Kapellmeister an der Hofkirche in Luzern gewählt wurde und es ihm deshalb nicht mehr möglich war auch unseren Chor noch zu leiten. Herr Jans stellte uns seine zukünftige Schwägerin, Frau Sally Thorpe, als sofortigen Ersatz vor. Per Anfang Oktober hat der Kirchgemeinderat sie dann als neue Chorleiterin verpflichtet.
Zu diesem Zeitpunkt zählte unser Chor 45 Aktivmitglieder.
Im Jahre 2011 wurde vom Bistum Basel wieder ein Projekt ins Leben gerufen an dem möglichst viele grosse und kleine SängerInnen mitmachen sollten. Cantars: Wieder war die Eröffnung in Luzern und so fanden von Ende April bis Ende Juni 20 Konzerttage mit jeweils 12 Stunden Musik in verschiedenen Kirchen im ganzen Bistum verteilt statt. Auch unser Chor war dabei mit „Mozarts Spatzenmesse“ am Samstag, 11. Juni um 18 Uhr in der Theodorskirche. Es war ein grossartiges Erlebnis und gleichzeitig ein würdiger Abschied von Sally Jans-Thorpe, die uns über 30 Jahre geführt und begleitet hat.
Diese 2 Jubiläen sollten in unserer Erinnerung bleiben. Das tägliche Wirken unseres Chores kann jeweils unter den verschiedenen Rubriken eingesehen werden. Wer weiss, vielleicht können wir an dieser Chronik irgendwann, mit dem nächsten grossen Vorhaben, weiter schreiben.
Wir schreiben das Jahr 2018 und in den vergangenen 5 Jahren ist doch einiges geschehen.
Seit Sommer 2011 haben wir einen neuen Dirigenten, Alexander Schmid. Mit ihm haben wir wieder Neues einstudieren dürfen und zur Aufführung gebracht.
Er durfte im Kloster Mariastein altes Notengut durchforsten und so editierte er die Pastoralmesse von Pater Leo Stöcklin nachmaliger Abt des Klosters (unter Mitwirkung von Matthias Wamser Verbandspräsident). Wir haben diese Messe mit grosser Freude einstudiert und im 2016 an Weihnachten ganz aufgeführt. Zu Beginn des neuen Jahres, Mitte Januar 2017, durften wir sie im Kloster Mariastein singen. Unterstützt wurden wir von vielen SängerInnen aus dem Verband. Pater Stöcklin komponierte diese Messe als er noch Pfarrer von St. Pantaleon war. Am 18. Juni 2017 zum Abschluss des Jubiläums „30 Jahre gemeinsam unterwegs als ein Verband (BL und BS)“ konnten wir in einer Eucharistiefeier in St. Pantaleon als grosser Chor mit gegen 120 SängerInnen unter der Leitung von Alexander Schmid dieses Werk nochmals aufführen. Im Anschluss gab es einen Apèro und wir waren alle zu einem Nachtessen in die Grün 80 eingeladen. Ein würdiger Abschluss dieses Projektes.
Gleichzeitig probten wir bereits an der nächsten Messe von Pater Ambrosius Stierlin, Mariastein, wieder editiert von Alexander Schmid, die wir an unserem 50 Jahr-Jubiläum vom 10. September gemeinsam mit unseren SängerkollegInnen von St. Theresia in einem Festgottesdienst als Ganzes aufführen konnten. Ein weiteres wunderbares Ereignis, das wir alle wohl nicht vergessen werden.
Zur Zeit zählt unser Chor 30 aktive SängerInnen.
In der Zwischenzeit schreiben wir das Jahr 2025 und wiederum gab es in den vergangenen 7 Jahren einige Änderungen.
Leider mussten wir von mehreren Mitgliedern Abschied nehmen und andere sind altershalber ausgetreten.
Am Sonntag, 30. Juni 2024 sangen die vereinigten Kirchenchöre des Verbandes für Kath. Kirchenmusik BL-BS im Gottesdienst in Mariastein um 9 Uhr die „Messe V“ für Chor, Soli und Orgel von P. Ambrosius Stierlin (1767-1806). Komponiert wurde das Werk im Kloster Mariastein zur Zeit Mozarts.
Eine sehr lange Zeit hat das Werk, zusammen mit vielen weiteren Musikwerken, „vor sich hingeschlummert“. Seit 2016 haben Alexander Schmid und Matthias Wamser eine grössere Anzahl musikalischer Schätze im Kloster Mariastein wieder entdeckt und für die heutige Singpraxis aufbereitet.
Unmittelbar nach dem Gottesdienst übergibt der Verband für Katholische Kirchenmusik BL-BS dem Kloster Mariastein die neu erstellte Partitur.